Der Upload von Dateien ist eine der zentralen Funktionen eines jeden Wikis – entsprechend hoch ist der Anspruch an Zuverlässigkeit, Struktur und Bedienbarkeit. In den letzten Tagen haben wir gleich zwei Versionen veröffentlicht (v0.8 und v0.9), die sich ausschließlich diesem Thema widmen. Warum es diesen schnellen Doppelsprung gab? Weil sich gezeigt hat: „funktioniert irgendwie“ ist nicht dasselbe wie „passt zu unserem System“.
Mit Version 0.8 wurde zunächst die Extension UploadWizard eingeführt – als vermeintlich schnelle Lösung für Mehrfachuploads und strukturierte Lizenzabfragen. Die Installation verlief problemlos, der Funktionsumfang war beachtlich. Doch bei genauerer Prüfung entpuppte sich die Erweiterung als zu stark an Wikimedia Commons gebunden, technisch sperrig und schwer wartbar. Lizenzhandling, Mehrsprachigkeit und DOM-basierte Konfigurationslogik passten nicht zu unserem Setup – vor allem nicht zu unserem Anspruch an Kontrolle und Klarheit.
Was wir dabei ehrlich einräumen müssen:
Wir hatten das komplexe Lizenzhandling nicht vollständig in unserer Entwicklungsumgebung getestet, sondern uns auf die – eigentlich sehr gut strukturierte – Dokumentation verlassen. Davon ausgehend gingen wir davon aus, dass sich die Anpassung an unseren Produktivbetrieb reibungslos durchführen ließe. Diese Annahme war falsch.
Also zogen wir nur einen Tag später die Reißleine:
Mit Version 0.9 wurde UploadWizard vollständig wieder entfernt und durch die Extension MediaUploader ersetzt – einem Fork mit deutlich besserer Struktur, YAML-basierter Konfiguration und einer praxisnahen Trennung von eigenem und fremdem Werk.
Changelog Version 0.8 – 0.9
Status: intern stabil, nicht öffentlich – Stand 29.–30.07.2025
Version 0.8
- Installation der Extension UploadWizzard T155
- Asset FontAwesome wurde final hinzugefügt (nicht bestandteil des Repos)
Version 0.9
Und jetzt?
In den kommenden Versionen werden wir die *restlichen UploadWizard-Altlasten beseitigen* (z. B. MediaWiki-Nachrichten, Konfigrückstände) und die *MediaUploader-Integration weiter verfeinern*: Lizenzlogik, Standardwerte, Kategorievorschläge und ein konsistentes Tutorial sollen das Upload-Erlebnis noch weiter verbessern.
Lessons learned
Diese Episode zeigt einmal mehr: Gute Dokumentation ist hilfreich – aber kein Ersatz für funktionierende Testumgebungen.
Wir haben gelernt, dass wir zukünftig deutlich mehr Zeit in die Dev- und Staging-Phasen investieren müssen, bevor Erweiterungen produktiv gehen.
Das bedeutet leider auch:
Die Einführung neuer Extensions wird künftig langsamer verlaufen als ursprünglich geplant. Aber wenn wir damit solche Eskapaden wie diese vermeiden können, ist das ein Preis, den wir gerne zahlen.
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